Grafik biophysikalischer Kalkschutz | besseres-wasser-berlin.de

Was ist biophysikalischer Kalkschutz?

Biophysikalische Kalkschutzgeräte können im Trinkwasserbereich sowohl in die Kaltwasser-Hauptleitung zum Schutz der Rohrleitungen als auch nur zum Schutz der Warmwasser-Installation, Boiler, Plattenwärmetauscher und Solaranlagen vor Kalkablagerungen eingebaut werden.

Funktionsweise: Das kalkhaltige Wasser durchströmt einen mit Kunstharz-Granulat befüllten Behälter. Auf den speziell strukturierten Oberflächen der winzig kleinen Kunstharz-Kügelchen heften sich Kalzium-, Magnesium- und Karbonat-Ionen an und wachsen zu mikroskopisch kleinen Kalkkristallen heran. Der Hersteller bezeichnet das Verfahren auch als Biomineralisation. Wenn die Kalkkristalle eine bestimmte Größe erreicht haben, lösen sie sich durch den Wasserstrom ab und werden bei jeder Wasserentnahme mit dem Wasser aus dem Gerät herausgespült. Sie verteilen sich dann im Wasser der Rohrleitungen und des Warmwasserboilers.

Dabei wachsen sie noch weiter in ihrer Größe, indem sie wie kleine Magneten weitere noch im Wasser vorhandene Kalzium- und Magnesium-Ionen anziehen. Die Kalkkristalle haben jetzt den gesamten im Wasser gelösten Kalk an sich gezogen und werden bei der Wasserentnahme ausgespült.

Da das Kunstharz-Granulat aufgrund seiner riesigen Oberflächen eine ideale Brutstätte für Keime darstellt, muß es alle 96 Stunden einer thermischen Desinfektion (Einwirken von 80° C heißem Wasser) unterzogen werden. Diese erfolgt vollautomatisch nachts und dauert zwei Stunden.

Vor- und Nachteile des biophysikalischen Kalkschutzes

Vorteile: Die »Biocat«-Geräte arbeiten zuverlässig und sind in ihrer Schutzwirkung auf Rohre und Warmwasserbereiter mit einem Ionentauscher vergleichbar, kommen aber ohne Salz aus. Zusätzliche Phosphat-Dosieranlagen sind überflüssig. Das Wasser wird in seiner mineralischen Zusammensetzung kaum verändert und das Abwasser weder mit Salz noch Phosphaten belastet. Im Unterschied zu Ionentauschern wird kein Chlor zur Desinfizierung des Granulats gegen Verkeimung verwendet. Hinzu kommt der geringe Wartungsaufwand: Nötig sind lediglich eine jährliche Wartung (Sicht- und Dichtheitsprüfung) und der Tausch des Kunstharz-Granulats nach fünf Jahren durch den Werkskundendienst. Biophysikalischer Kalkschutz hat sich übrigens auch in Solaranlagen zur Trinkwassererwärmung und in Großobjekten bewährt.

Nachteile: Kalkflecken auf Armaturen, Fliesen, dem Spritzwasser ausgesetzten Oberflächen, z.B. Duschkabinen verschwinden nicht. Das Putzen und Trockenreiben bleibt einem nicht erspart, um Kalkflecken zu verhindern. Denn der im Wasser nach wie vor enthaltene Kalk verdunstet leider nicht zusammen mit dem verspritzten Wasser. Der Anschaffungspreis ist hoch. Wie bei den Ionentauschern ist sowohl ein Strom- als auch ein Abwasseranschluss erforderlich. Bereits bestehende Kalkablagerungen in Rohrleitungen und Boilern bzw. Wärmetauschern werden nicht abgebaut.

Hinweis: Die Geräte sind nicht geeignet für den Einsatz in technischen Anlagen wie z.B. Heizkreisläufen, in denen die Verwendung von voll- oder teilentsalztem Wasser von den Anlagenherstellern vorgeschrieben ist.

Dorwarth-Tipp

Ob ein biophysikalisches Kalkschutz-Gerät bei Ihnen funktioniert, erkennen Sie so:

  • Auf Armaturen, Sanitärobjekten und Glasduschwänden sowie im Wasserkocher bilden sich zwar immer noch Kalkflecken- bzw. Kalkablagerungen, sie lassen sich jedoch leichter entfernen, sofern dies innerhalb weniger Tage geschieht.
  • Beim Öffnen des Boilers nach einem Jahr ist festzustellen, dass deutlich weniger Kesselstein als früher an den Wärmetauscherflächen anhaftet. Stattdessen finden sich weiche, schlammartige Kalkablagerungen am Kesselboden, die sich jedoch leicht entfernen lassen.